Hier erfahren Sie:

  1. Was ist “AlexanderTechnik” (abgekürzt AT)?
  2. Wobei hilft “AlexanderTechnik”?
  3. Was passiert im “AlexanderTechnik”-Unterricht?
  4. Historie der AlexanderTechnik

1. Was ist „AlexanderTechnik“ (abgekürzt AT)?

Kurzdefinitionen:

  • Die AlexanderTechnik befasst sich mit dem Einfluss unserer Gedanken auf unsere Bewegungen und mit den Möglichkeiten, diese Bewegungen durch Bewusstmachung und Veränderung der Gedanken zu modifizieren.
  • Die AlexanderTechnik schult das bewusste Denken zunächst an Körperbewegungen, diese Denkarbeit weitet sich später auf alle Denkprozesse aus. Sie lässt sich auf alle Lebensbereiche anwenden.
  • Mit der AlexanderTechnik lassen sich Gewohnheiten auf allen Ebenen erkennen und verändern. So wird körperlicher, geistiger und emotionaler Fortschritt möglich.

 

2. Wobei hilft „AlexanderTechnik“?

Die AlexanderTechnik

  • fördert eine klare Körperwahrnehmung und ermöglicht hierdurch, das eigene Handeln bewusst zu koordinieren. In der Folge entwickelt sich mehr Leichtigkeit, Balance und Harmonie in allen Bewegungen
  • hilft, übermäßige Muskelanspannungen, insbesondere „Verspannungen“, zu lösen. Evtl. damit verbundene Schmerzen können sich verringern oder ganz verschwinden
  • hilft, Ursachen von Problemen beim „Sitz“ des Reiters auf die Spur zu kommen, wie:
    • Allgemeine Steifheit und Verspannungen
    • Disbalancen
    • Offene Knie / nach außen gedrehte Fußspitzen
    • Einknicken in der Hüfte
    • Wenig Aufrichtung im Rumpf (wenig gestreckter Sitz)
    • Feste Hände
    • ...
    • Durch Disbalancen entwickeln sich Einseitigkeit und Spannungen bei Reiter und Pferd
    • Und „Viel Üben“ führt oft nicht zum gewünschten Erfolg
    • Die Balance des Reiters beeinflusst die Balance des Pferdes
    • Viele Probleme der Pferde (auch gesundheitliche) haben ihre Ursache in Problemen des Reiters
  • folgt dem Grundsatz „What you think is what you get“ und untersucht die mentalen Aspekte unserer Handlungen.
  • Da keine Handlung ohne unser Denken und unseren Körper geschieht, ist die AlexanderTechnik ein umfassendes Verfahren zur bewussten Steuerung des menschlichen Verhaltens und der Einflussnahme auf unsere Bewegungen.

  • bietet u. A. folgende Möglichkeiten:
    • dem Ziel der Harmonie zwischen Reiter und Pferd näher zu kommen und
    • Ihre Gesundheit und die Ihres Pferdes zu fördern

 

3. Was passiert im „AlexanderTechnik“-Unterricht?

In der allerersten AlexanderTechnik-Unterrichtsstunde erhält der Schüler zunächst eine Einführung, was die AlexanderTechnik überhaupt ist.

Im weiteren Verlauf des Unterrichtes wird an vom Schüler selbst gewählten Aktivitäten die „Methode“ AlexanderTechnik vermittelt. Bei den Aktivitäten kann es sich zunächst um Alltagsaktivitäten, wie Sitzen, Stehen oder Gehen handeln. Später sind aber auch spezifischere Tätigkeiten wie „Arbeiten am PC“ oder „Feinfühlige Zügelführung“ möglich.

Je nach Bedarf wird der AlexanderTechnik-Lehrer:

  • seine Hände benutzen, um den Schüler bei der Wahrnehmung oder Ausführung seiner Bewegungen zu unterstützen
  • anatomische Modelle des menschlichen Skelettes oder Skizzen des Bewegungsapparates zur Veranschaulichung einsetzen
  • sonstige Medien, wie z. B. Lehr-DVDs oder Texte einsetzen

Mit der Zeit wird es dem Schüler immer besser möglich,

  • selber wahr zu nehmen, WIE er seinen Körper und seine Gliedmaßen bewegt
  • die Gedanken und Gewohnheiten auf zu decken, die den Bewegungen zu Grunde liegen
  • seine Bewegungen bewusst und koordiniert auszuführen

Im Gruppenunterricht ist es für die meisten Schüler hilfreich, die anderen Schüler bei ihren Aktivitäten zu beobachten. Hieraus ergeben sich häufig neue Erkenntnisse und Ideen, die dann jeder individuell für sich nutzen kann.

 

4. Historie der AlexanderTechnik:

Die Methode „AlexanderTechnik“ wurde von Frederick Matthias Alexander (1869-1955) entwickelt. Er lebte in Australien (Tasmanien) und war Schauspieler und Rezitator von Beruf. Probleme mit Heiserkeit und Atembeschwerden führten mit der Zeit zum Versagen seiner Stimme beim Rezitieren auf der Bühne. Da auch die Therapien verschiedener Ärzte keine durchgreifende Verbesserung seiner Probleme brachten, beschloss er, seinen Schwierigkeiten selber auf den Grund zu gehen.

Durch Selbstbeobachtung mittels mehrerer Spiegel fand er heraus, dass er beim Rezitieren die Angewohnheit hatte, den Kopf nach hinten in den Nacken zu ziehen und Druck auf den Kehlkopf aus zu üben, was schließlich die Heiserkeit verursachte.

Auf der Suche nach einer Möglichkeit, diese „Gewohnheit“ zu ändern befasste er sich über Jahre hinweg mit verschiedenen Experimenten im Umgang mit seinem Körper. Dabei entwickelte er eine Methode, mit der Reaktions- und Verhaltensweisen im täglichen Leben erkannt und verändert werden können. Im Ergebnis wird dadurch ein ausgewogener und natürlicher Gebrauch des Selbst möglich.

F. M. Alexander wurde aufgrund seiner Erkenntnisse seine Stimmprobleme los und arbeitete zunächst weiter als Schauspieler und Rezitator. Schließlich fragten ihn aber immer häufiger Kollegen mit ähnlichen Problemen um Rat und auch Ärzte schickten ihm ihre „schwierigen Fälle“.

Seine Arbeit wurde immer bekannter und schließlich ging er nach London, um dort seine Technik zu unterrichten. 1930 entstand dann seine erste Klasse, in der er Lehrerinnen und Lehrer der AlexanderTechnik ausbildete.

Aufgrund des historischen Hintergrundes ist die Methode der AlexanderTechnik besonders bei Sängern, Schauspielern und Musikern bekannt.

Die AlexanderTechnik kann aber auch jedem Menschen in seinem Alltag und auch Sportlern helfen, ihre Bewegungen selber besser zu koordinieren. Sie erlangen dadurch mehr Leichtigkeit, Balance und Harmonie in ihren Bewegungen.

Meine Intention ist, meinen Mitmenschen und insbesondere Reitern, den Zugang zu der Methode „AlexanderTechnik“ zu ermöglichen.